Pressemitteilung 27.07.2008

Gernot Erler zu Obamas außenpolitischen Konzeptionen

Erler: Lob für Obamas außenpolitische Vorstellungen

 

US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama teilt nach Einschätzung von Außenstaatssekretär Gernot Erler (SPD) die deutschen Vorstellungen von vorbeugender Friedenspolitik. Obama könnte ein Präsident werden, mit dem man nicht nur gemeinsam handeln, sondern auch gemeinsam Pläne, Konzepte und Strategien entwickeln könne, sagte Erler am Sonntag im Deutschlandfunk. Obamas Ansatz, auf extremistische und terroristische Herausforderungen nicht nur militärisch zu reagieren, ist sehr nahem am europäischen Denken.

Obama werde seine positive Botschaft der Kooperation jedoch mit der schwierigeren Botschaft verbinden, dass dann zusammen mehr geleistet werden müsse, sagte Erler. Deutschland als drittgrößter Truppensteller müsse einer möglichen Forderung nach einem größeren Engagement in Afghanistan allerdings nicht in «geduckter Haltung» begegnen, zudem die Bundesregierung dem Parlament die Aufstockung des Bundeswehrkontingents um 1000 Soldaten vorschlagen werde.

Erler meinte, er rechne künftig mit sehr viel intensiveren Diskussionen über die Sicherheitspolitik als bislang. «Wir müssen davon wegkommen, dass Amerika etwas beschließt und dann andere fragt, was sie dafür zu leisten bereit sind», so Erler. Er hoffe auf weniger Ad-hoc-Koalitionen und mehr verbindliche Formen von Zusammenarbeit.