Erler über Obama: Klares Bekenntnis zur Abrüstung

Gernot Erler hatte bereits John F. Kennedy live erlebt, damals 1963 in Berlin. Nun hat sich der Staatsminister im Auswärtigen Amt die Rede Barack Obamas angeschaut. Und war begeistert. Vor allem über dessen Vorstellungen einer atomwaffenfreien Welt, wie der SPD-Politiker im stern.de-Videointerview sagt.

Die politische Prominenz war nur dünn vertreten beim Berliner Auftritt von Barack Obama. Einer der wenigen war Gernot Erler (SPD), Staatsminister im Auswärtigen Amt. "Ich wollte ihn live erleben", sagte er im Gespräch am 25. August 2008 mit stern.de im Berliner Café "Einstein". Denn er habe 1963 auch schon Kennedy vor dem Schöneberger Rathaus erlebt. "Und ich dachte, vielleicht kriegt man da gute Erinnerungen."

Politisch die wichtigste Botschaft war für den politischen Vertreter von Bundesaußenminister Frank Walter Steinmeier, "dass ein neues Kapitel zwischen den europäisch-amerikanischen Beziehungen ausgeschlagen werden soll. Wobei man auf gleicher Augenhöhe die Kräfte bündeln soll, um globale Fragen zu beantworten".

Ein besonderer Schwerpunkt in der Obama-Rede war der Kampf gegen nukleare Waffen und atomare Bedrohungen. Auch in Berlin gibt es immer wieder Befürchtungen, es könnte sich ein nuklearer Konflikt zwischen Israel und dem Iran anbahnen. Für Erler hat Obama "in einer für mich eindrucksvollen Weise einen Zusammenhang von dieser Gefahr und den Abrüstungsverhandlungen der Atommächte hergestellt". Wichtig sei, so Erler weiter, dass sich ein Mann, der amerikanischer Präsident werden will, "sich so deutlich zur atomaren Abrüstung bekannt hat."

Die Frage, ob er an den Wahlsieg von Obama glaube, beantwortete Erler mit der Bemerkung: "Wenn die Berliner mitwählen dürften: Ja!"

Freitag, 25. August 2008