Erler kritisiert Wikileaks

Interview im RBB Inforadio, 30. November 2010

Am Sonntag hatte Wikileaks 250.000 vertrauliche Berichte des US-Außenministeriums veröffentlicht. Sie enthielten auch Einschätzungen und brisante Informationen über Politiker aus aller Welt. In der Inforadio-Redezeit stellte sich Gernot Erler der Diskussion; er ist stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender und ehemaliger Staatsminister im Auswärtigen Amt. Erler kritisierte das Internetportal: für die jüngsten Veröffentlichungen gebe es keine Notwendigkeit. "Ich sehe kein berechtigtes Informationsinteresse und auch keine Legitimierung. Das hat nichts mit Aufklärung zu tun. Das sind Dokumente, bei deren Veröffentlichung die Wirkung unberechenbar ist. Wir haben auch kein wirkliches Informationsinteresse darüber, wie irgendwelche amerikanische Diplomaten bei ihren Drahtberichten andere Politiker beurteilen. Das trägt nicht zur Aufklärung bei." Mit Gernot Erler sprach Michael Castritius.

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