Erler: Einigung auf Klimaschutzziel wäre bedeutender Fortschritt für G8-Treffen

8. Juli 2009  

Interview mit RBB INFOradio zum G8-Gipfel in L'Aquila 

Die Befragung führte Sabine Beckmann durch. 

Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler (SPD), hat die Zugeständnisse der Schwellenländer bei den Verhandlungen über den Klimaschutz vor dem G8-Gipfel begrüßt.

Erler sprach am Mittwoch im Inforadio von einem "Durchbruch der Verhandlungen". Es sei lange unklar gewesen, "ob man es wirklich schafft, die Schwellenländer da an Bord zu kriegen". Diese müssten akzeptieren, dass es auch in ihrem Sinne sei, bis 2050 den Ausstoß von Kohlendioxid zu halbieren, weil sich nur so die globale Erwärmung auf zwei Grad gegenüber dem Beginn der Industrialisierung begrenzen lasse. "Es sieht so aus, dass man sich hier auf dieses Ziel verständigen kann, und das wäre dann ein bedeutender Fortschritt für das G8-Treffen."

Mit Blick auf Debatte über die Zukunft der G8-Treffen sagte Erler, man müsse darüber nachdenken, "welches in Zukunft das richtige und das zentrale Format sein soll". In der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise seien andere Formationen wichtiger geworden als diese acht Industrieländer. So hätten die Treffen der G20 "bedeutendere Beschlüsse" gefasst. Auch die Tatsache, dass zu dem G8-Gipfel, der am Mittag im italienischen L'Aquila beginnt, mehr als 30 Delegationen erwartet werden, zeigt laut Erler, "dass eine Unsicherheit darüber besteht, in welchem Format, in welcher Zusammensetzung man eigentlich beraten sollte".