Neue Sanktionen gegen Russland: Putins letzte Chance?

WDR 5 Morgenecho, 21. Juli 2014 

Der Flugzeugabsturz in der Ostukraine hat die Welt schockiert. Jetzt will die EU neue Sanktionen gegen Russland beschließen. Ein Interview mit dem Russland-Beauftragten der Bundesregierung, Gernot Erler.

Die Außenminister der Europäischen Union werden bei ihrem morgigen Treffen wohl neue Sanktionen gegen Russland beschließen. Um dies abzuwenden, müsse Präsident Putin in der Ukrainekrise endlich mit den westlichen Ländern kooperieren, sagte der Russland-Beauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler (SPD), am Montag im Interview mit dem WDR 5 Morgenecho. Besonders um den Absturz der malaysischen Passagiermaschine aufzuklären. "Wenn das alles nicht passiert, dann bin ich ganz sicher, dass es morgen die Vorbereitung weiterer Sanktionen geben wird", so Erler.

Die bisherigen Sanktionen der EU und der USA wurden in Russland gelassen hingenommen. Trotzdem ist Erler überzeugt, dass weitere Sanktionen Wirkung zeigen werden. Immerhin gebe es bereits einen sichtbaren Niedergang in der russischen Wirtschaft: "Eine Rubelabwertung, eine massive Geldflucht und - was am schmerzhaftesten ist - einen praktisch fast vollständigen Stopp von ausländischen Direktinvestitionen. Wenn da jetzt noch Sanktionen dazukommen, dann wird das für die russische Volkswirtschaft doch eine sehr, sehr große Herausforderung."

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