Annapolis-Konferenz - Chance für Nahost?

Gernot Erler im Interview mit RBB-Info-Radio vom 27. November 2007   

Es ist sieben Jahre her, dass ein US-Präsident versucht hat, zwischen Israelis und Palästinensern zu vermitteln. Damals war es Bill Clinton, der in Camp David mit Arafat und Ehud Barak über einen Friedensplan verhandelte. Der Versuch blieb erfolglos. 

Am Dienstag treffen sich Teilnehmer aus 40 Staaten auf Einladung der Bush-Regierung zu einer Nahostkonferenz in Annapolis. Zum ersten Mal werden auch Syrien und Saudi-Arabien mit am Tisch sitzen.

Diese Konferenz soll der Auftakt für neue Friedensverhandlungen sein. Deutschland wird durch Außenminister Frank-Walter Steinmeier vertreten.

Die Bundesregierung erwartet von dem Nahost-Gipfel in den USA entscheidende Impulse für den Friedensprozess.

Vor Beginn des heutigen Treffens in Annapolis äußerte sich der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler, SPD, optimistisch. Im Inforadio sagte er am Dienstag, die wichtigsten Beteiligten des Konflikts seien nun an einem Tisch versammelt: "Das ist eine besondere Chance, die wir da haben. Es ist seit sieben Jahren zum ersten Mal ein Anlauf, dass eine Verhandlungslösung näher führt an einen Frieden im Nahen Osten und so komplett saß da noch nie die Runde am Tisch, wie das jetzt der Fall ist. Da kann man eigentlich erwarten, dass eine große Anstrengung gemacht wird, um einer solchen Friedenslösung näher zu kommen."

Entscheidend sei auch, dass gerade die nicht gemäßigten arabischen Staaten wie Syrien und Saudi-Arabien bei dem Treffen dabei seien. "Auf diese Weise kann die Veranstaltung nicht gleich als eine reine Insiderveranstaltung des westlichen Lagers bezeichnet werden. Und ich glaube, dass das - mal unbesehen, was tatsächlich in Annapolis passiert - schon etwas ungewöhnlich Positives ist, dass es gelungen ist, hier Syrien und Saudi-Arabien zu gewinnen."