SPD: Tiefe Anteilnahme nach den Unfälle in Kabul und in der Ostsee
Zu den tödlichen Unfällen in Kabul und in der Ostsee erklären der Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gernot Erler und der verteidigungspolitische Sprecher Peter Zumkley:
Die SPD-Bundestagsfraktion ist erfüllt von Trauer über den tragischen Unfall in Kabul sowie von tiefer Anteilnahme an dem Schicksal der Opfer. Ihr ganzes Mitgefühl gilt den Angehörigen, Freunden und Kameraden der jungen Soldaten aus Deutschland und Dänemark, die im Einsatz für den Frieden und den Schutz wehrloser Menschen selbst ihr Leben verloren haben oder schwer verletzt wurden.
Der schockierende Unfall in Kabul zeigt, dass trotz aller von deutscher Seite anerkanntermaßen mit besonderer Sorgfalt getroffenen Vorsichts- und Schutzmaßnahmen ein nicht vermeidbares Restrisiko für die in Afghanistan eingesetzten Soldaten bestehen bleibt. Es werden jetzt Fragen aufkommen, ob es sich rechtfertigen lässt, Bundeswehrsoldaten 7.000 km von der Heimat entfernt diesem Risiko auszusetzen. Die Antwort lautet: Bei der ISAF geht es darum, einem Volk von 23 Millionen Menschen, das 22 Jahre lang unter einem erbarmungslosen Bürgerkrieg gelitten hat, und diesem nur durch millionenfache Flucht ins Elend ausweichen konnte, beim Übergang in die Normalität und der Beseitigung der tödlichen Hinterlassenschaft dieser jahrzehntelangen Kampfhandlungen zu helfen. Auch nach diesem verlustreichen Unfall gibt es keinen Grund, diesen verantwortungsvollen Auftrag der Bundeswehr, von dem letztendlich die Zukunft eines ganzen Volkes abhängt, aus der Betroffenheit des Momentes heraus in Frage zu stellen.
Unser Mitgefühl gilt ebenso den Familien, Angehörigen, Freunden und Kameraden der Soldaten, die in der Ostsee ihr Leben im Übungseinsatz verloren haben.
7. März 2002