Bei Organspende einig

Freiburgs MdBs für die Entscheidungslösung

Am kommenden Freitag steht die Debatte über Organspende erneut auf der Tagesordnung des Bundestages. Der von den beiden Freiburger Bundestagsabgeordneten Kerstin Andreae und Gernot Erler unterstützte interfraktionelle Antrag hat zum Ziel, die bisherige Regelung um eine Entscheidungslösung zu ergänzen: Alle BürgerInnen ab 16 Jahren sollen künftig regelmäßig schriftlich von ihrer Krankenkasse bzw. privaten Krankenversicherung aufgefordert werden, eine Entscheidung zur Organspende abzugeben. Es ist dabei auch möglich, sich noch nicht zu entscheiden. Beide MdBs zeigen sich erfreut darüber, dass der Gesetzentwurf ein eigenständiges Schreibrecht der Krankenkassen auf der elektronischen Gesundheitskarte ausschliesst und den Versicherten Möglichkeiten für einen selbständigen Gesundheitskarteneintrag eröffnet.

 Organspender

Neben Datenschutz plädiert Kerstin Andreae für eine gesellschaftliche und persönliche Diskussion: „Wir wollen die Diskussion um die Organspende nicht nur in die Öffentlichkeit, sondern auch in die Familien tragen. Sie werden mit dem Thema Organspende konfrontiert, z.B. wenn sie eine neue Gesundheitskarte bekommen. Mit einer Entscheidung zu Lebzeiten kann Familien so auch die Last der Entscheidung für ihren Angehörigen abgenommen werden.“

Wichtig für Gernot Erler sind dabei Information und Hilfe für diese Entscheidung: „Die nun überparteilich gefundene Entscheidungslösung und die darin enthaltenen Transplantationskoordinatoren werden über mehr Akzeptanz und mehr Transparenz die Organspendebereitschaft erhöhen. Direkte Ansprechpartner können Ängste abbauen, damit nicht mehr mangelnde Aufklärung der Grund für zu wenig Organspenden ist.“ Die nun gesetzlich festgeschriebenen Transplantationsbeauftragten sollen auch den Ablauf in der Klinik verbessern helfen, um die Lücke zwischen Bedarf und Spendenbereitschaft zu verringern.

Entwurf eines Gesetzes zur Regelung der Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/090/1709030.pdf

22. Mai 2012