Erler kritisiert Merkels Nahost-Linie

Interview im rbb Inforadio, 11. Juli 2011  

In Washington kommt am Montag das so genannte Nahost-Quartett zusammen. An dem Treffen nehmen die Außenminister der USA und Russlands teil, ferner die EU-Außenbeauftragte Ashton sowie UN-Generalsekretär Ban. Im Mittelpunkt der Gespräche dürfte die Ankündigung der Palästinenser stehen, im September die Anerkennung eines eigenen Staates durch die UNO anzustreben. Im Inforadio kritisierte der SPD-Außenexperte Gernot Erler die Bundesregierung. Kanzlerin Angela Merkel habe dazu beigetragen, dass Europa keine einheitliche Linie in dieser Frage habe. Es finde es "sehr bedauerlich", dass sich Merkel einiseitig gegen jede Anerkennung eines selbstständigen palästinensischen Staates ausgesprochen habe, während andere europäische Staaten "genau das Gegenteil für richtig halten". Diese Vorfestlegung sei nicht hilfreich gewesen, um eine gemeinsame europäische Position zu bilden.Das Interview führte Anne-Katrin Mellmann.