Westerwelles Libyen-Politik: Ein Kurswechsel folgt dem nächsten

Pressemitteilung, 12. April 2011

Zu den aktuellen Kurswechseln in der Libyen-Politik der Bundesregierung erklärt der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Gernot Erler:

Außenminister Westerwelle hat heute Morgen in einem Radiointerview eingeräumt, bei der möglichen militärischen Absicherung von Hilfsmaßnahmen in Libyen könne es auch zum Einsatz bewaffneter deutscher Soldaten vor Ort kommen. Dies ist ein weiterer Höhepunkt bei den fortlaufenden Ungereimtheiten der deutschen Außenpolitik in der Libyen-Frage:

Was die deutsche Libyen-Politik angeht, ist nichts mehr zu retten. Daniel Brössler (Süddeutsche Zeitung) hat Recht, wenn er heute schreibt, Berlin stehe in diesem politischen Schlamassel da als "Riesenbaby der Weltpolitik". Aber fast noch bedrückender erscheinen die Langzeitschäden. Westerwelle hat die guten deutschen Prinzipien militärischer Zurückhaltung und des Setzens auf präventive und politische Konfliktlösung diskreditiert, ja lächerlich gemacht - mit ihrer Reklamierung im falschen Akt und einem mehrfachen Umschlagen der Stimme, die selbst die geduldigsten Zuhörer aus dem Konzertsaal treiben musste.