Erler weist Einmischungsvorwurf von Ahmadinedschad zurück

22. Juni 2009

Köln/Hamburg (AFP) - Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler (SPD), hat den Vorwurf der iranischen Führung zurückgewiesen, der Westen mische sich in die internen Angelegenheiten des Iran ein. "Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen von den Drohungen aus dem Iran", sagte Erler am Montag dem WDR. Angesichts der Massendemonstrationen in Teheran sei es "völlig absurd" anzunehmen, "dass hier eine Steuerung vom Ausland passiert". Dass nicht mehr frei darüber berichtet werden könne, "ist eine Sache, darüber kann man einfach in der Weltöffentlichkeit nicht hinweggehen", erklärte der Staatsminister.

Die Unregelmäßigkeiten, die der Wächterrat nun eingestanden habe, seien "keine Kleinigkeit", sagte Erler. Er legte der iranischen Regierung nahe, die Wahl zu wiederholen. "Der Protest, der internationale, gegen das, was wir sehen, was da passiert im Iran, der wird immer größer." Der iranische Staatschef Mahmud Ahmadinedschad hatte die USA und Großbritannien am Wochenende aufgefordert, sich aus den inneren Angelegenheiten seines Landes herauszuhalten.