Bundesregierung und NGOs beraten Engagement in Afghanistan

Presseerklärung des Auswärtigen Amtes, 25. Januar 2009 

Nichtregierungsorganisationen erbringen in Afghanistan einen maßgeblichen Anteil der Aufbau- und Hilfsleistungen. Im Rahmen ihres Afghanistan- Engagements fördert auch die Bundesregierung die Arbeit ziviler Organisationen mit beträchtlichen Mitteln. 

Dem Meinungsaustausch mit der Zivilgesellschaft misst die Bundesregierung deshalb große Bedeutung zu. Staatsminister Gernot Erler kommt am Montag, den 26. Januar 2009 im Auswärtigen Amt mit Vertretern in Afghanistan engagierter Nichtregierungsorganisationen (VENRO) zusammen. Ziel der Konsultationen ist ein offener Informations- und Meinungsaustausch zu aktuellen Themen des deutschen Einsatzes für Afghanistan.

Im Vorfeld des Treffens erklärte Staatsminister Erler in Berlin:

„Das deutsche Engagement in Afghanistan bleibt eine bedeutende Komponente unserer Außen- und Sicherheitspolitik. Bei allen Schwierigkeiten steht eines fest: Unsere Maßnahmen zur Stabilisierung und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes greifen. Wir sind auf dem richtigen Weg.

Mit der afghanischen Regierung und unseren internationalen Partnern haben wir deshalb vereinbart, unsere gemeinsamen Ziele entschlossen weiterzuverfolgen. Wichtiges Zwischenziel sind die in diesem Jahr geplanten Wahlen und deren Absicherung.

Dabei arbeiten wir eng mit Nichtregierungsorganisationen zusammen, die in Afghanistan unter schwierigen Bedingungen mit sehr viel Engagement entscheidende Aufbauarbeit leisten."

Das Treffen mit VENRO hat inzwischen Tradition und findet bereits zum vierten Mal statt. An dem Gespräch nehmen neben dem Auswärtigen Amt auch die weiteren „Afghanistan-Ressorts" der Bundesregierung teil, also die Bundesministerien für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Verteidigung und Inneres.

Schwerpunkt der Beratungen sind die Bereiche humanitäre Hilfe und ziviler Wiederaufbau. Ein besonderer Blick gilt der aktuellen Lage in Afghanistan und dem Stand der Umsetzung der Beschlüsse der Pariser Afghanistan-Konferenz vom Juni 2008. Diskutiert wird unter anderem über Maßnahmen der Winternothilfe.

Die Bundesregierung arbeitet im Rahmen ihres Afghanistaneinsatzes auf eine kontinuierliche Verstärkung des zivilen Wiederaufbaus hin. Allein im Jahr 2008 wurde die Unterstützung für den zivilen Wiederaufbau um etwa 70 Prozent auf über 170 Millionen Euro erhöht.

Für humanitäre Hilfe und humanitäre Minenräumung hat das Auswärtige Amt in Afghanistan seit 2001 über 85 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.